Zu Coronazeiten hatten wir alle größeren Investitionen gestoppt, doch jetzt planen wir wieder mehr Bauvorhaben am Platz – auch dank der zahlreichen Spenden aus Fundraisings für die Abwassersanierung oder einen neuen Batteriespeicher für unseren Solarstrom. Neue Ladesäulen für e-Autos und weitere Holzhütten zum Übernachten kommen unseren Gästen direkt zugute. Auch eine Dachsanierung und aufwendige Gebäudedämmung gehören dazu.
Wohnblock-Dämmung
Vor ein paar Wochen fiel im Koordinierungskreis (früher ‚Management-Kreis‘) der Beschluss, dass wir es in diesem Jahr angehen. Jenes Vorhaben, welches wir schon seit Jahren verschieben, die energetische Sanierung unseres größten Wohngebäudes, im Westen des ZEGG-Geländes. WoBlo – kurz für Wohnblock – nennen wir es, kein besonders phantasiereicher Name, aber so sieht er eben aus: Ein klassisches Mehrfamilienhaus der 60er Jahre mit ursprünglich 8, jetzt nur noch 7 Wohneinheiten – eine haben wir zur Gemeinschaftsfläche umgebaut bzw. mit der Nachbarwohnung zusammengelegt. Die ganze Gebäudehülle wird eingepackt mit Mineralwolle, es gibt an der Nordseite neue Fenster (die im Süden hatten wir bereits vor 10 Jahren ersetzt und schon damals so eingebaut, dass später gut gedämmt werden kann). Aller Voraussicht nach gibt es auch eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung – und später dann wieder einen neuen Bewuchs mit Efeu oder anderen Rankplanzen. Die bisherigen mussten leider abgerissen werden. Baubeginn ist für Mai geplant, Vorarbeiten laufen schon.
Batteriespeicher
Auch dieses Vorhaben ist schon eine Weile ‚in der Pipeline‘ und wir haben im vergangenen Jahr eine große zweckgebundene Spende dafür bekommen und ein Fundraising dazu veranstaltet: Eine Batteriespeicheranlage mit 100 Kwh Kapazität, um unseren selbsterzeugten Strom (Photovoltaik und BHKWs) effizienter und kostengünstiger nutzen zu können. Da die zur Zeit überwiegend genutzten Lithium-Speicher bei Produktion und Entsorgung recht große ökologische Probleme aufwerfen, haben wir uns intensiv um ökologischere Alternativen bemüht und ‚Green Rock‘ von der Firma Blue Sky Technologie gefunden. Die Bestellung war schon fast auf dem Weg, da erfahren wir, dass die Firma Insolvenz anmelden musste. Also wieder zurück auf Los. ‚Ob gut – ob schlecht – wer weiß‘ – dieser immer wiederkehrende Satz einer alten Weisheitserzählung fällt uns dazu ein…
Wir haben deshalb die Frage an unsere Leser:innen: Kennt sich jemand aus mit ökologisch sinnvollen Batteriespeicheranlagen in der gewünschten Größenordnung (100 Kwh) und kann uns da Tipps geben? Bitte bei melden.
Wir denken und hoffen, dass wir die Anlage in diesem Jahr an den Startbekommen – versprechen können wir es aber nicht.
Ladesäulen für e-Autos von Gästen
Um die Elektromobilität zu unterstützen, werden wir direkt hinter dem Empfang zwei Parkplätze mit Ladesäulen für e-Autos herstellen, bei denen der ‚getankte‘ Strom direkt abgerechnet werden kann. Eine weitere Ladesäule für den internen Gebrauch wird es an unserer Oskar-Garage geben, wo vor allem der neu (gebraucht) angeschaffte Elektro-Transporter der ZEGG gGmbH seinen Stellplatz haben wird.
Dacherneuerung Kinderhaus
Lange ist es her, da rief Achim Ecker das Projekt aus „Jedes Jahr ein neues Dach!“. So wollten wir nach und nach die stattliche Anzahl von Dächern mit asbesthaltigen Wellzementplatten reduzieren bzw. beseitigen. Es ist seit ein paar Jahren ins Stocken geraten durch die Uni-Baustelle, den Corona-Baustop … Jetzt nehmen wir es wieder auf: Das Kinderhaus bekommt für sein Haupthaus eine neue Dacheindeckung und die asbesthaltigen Dachplatten werden fachgerecht entsorgt. Baustart ist für August geplant. Das Dach eines Anbaus vom Kinderhaus, dem sogenannten Toberaum, war bereits im vergangenen Sommer neu gedämmt und saniert worden.
Abwasser-Sanierung
Auch schon seit Jahren in der Planung beginnen Mitte Februar endlich die praktischen Arbeiten: An vielen Orten unseres Geländes wird in diesem und auch den nächsten Jahren gebuddelt. Wir müssen für unser Abwassersystem eine Dichtigkeitsprüfung nachweisen und deshalb das ganze Abwassersystem des Geländes – insgesamt ca 1,2 km Leitungen - sanieren bzw. erneuern. Fünf Jahre haben wir für diese Arbeiten Zeit, insgesamt rund 300.000 € sind dafür veranschlagt.
Übernachtungshütten
Vier davon gibt es schon seit 2020, drei weitere haben wir im letzten Jahr dazu gekauft: Als dauerhafte und komfortablere Alternative ersetzen wir einige unserer Zelte sukzessive durch Holzhütten in Blockbohlenbauweise. Sobald das Wetter es zulässt, werden wir die nächsten beiden Hütten aufbauen, deren Fundamente schon vorbereitet sind. So dass sie in der kommenden Saison unseren Gästen schon zur Verfügung stehen.
„Kleinkram“ und Personalfragen
Den sogenannten Kleinkram, der jetzt schon in unseren To-do-Listen steht, und alles, was erfahrungsgemäß spontan und dringend noch dazu kommen wird, zählen wir hier nicht auf.
Was klar ist: Der Bedarf an Bau- und Reparaturarbeiten übersteigt deutlich die Personalkapazitäten des G-Teams. Immer häufiger müssen wir Bauleistungen relativ teuer extern einkaufen. Menschen, die einen Bauberuf erlernt haben und im ZEGG einsteigen wollen, haben auf der beruflichen Ebene also schon mal ‚einen Stein im Brett‘. Vor allem Elektro- und Sanitärkompetenz fehlt uns zur Zeit, nachdem sich unser langjähriger Sanitärklempner Rainer Schwechheimer nach vielen verdienstvollen Jahren in den Ruhestand verabschiedet hat und unser Elektro-Universaltalent Uwe Schillig seine Stundenzahl radikal gekürzt hat, weil er mehr in seinem ‚eigentlichen‘ Beruf als Ingenieur arbeiten will.
Georg Lohmann