Fritz Dirk und Kater Paule beim Öko Working

Fritz, Dirk und Kater Paule beim Öko-Working
Die Öko-Gruppe im ZEGG ist seit Januar 2024 ein offizieller Kreis der soziokratischen Struktur des ZEGGs. Doch was macht der Öko-Kreis eigentlich und mit welchen Herausforderungen hat das Team zu tun? Dieser Beitrag gibt einen kleinen Einblick in die Arbeit und den Alltag der Menschen, die sich für ökologische Themen im ZEGG stark machen.

Die Öko-Gruppe im ZEGG gibt es bereits seit ca. 10 Jahren. Sie hatte über die Jahre hinweg viele verschiedene Mitwirkende. Seit Januar 2024 ist sie nun ein offizieller Kreis innerhalb der soziokratischen Struktur des ZEGG: der Öko-Kreis!

Fritz ist gewählter Kreisleiter des Kreises. Darüber hinaus ist er Delegierter des Sozialsterns (der Kreis für die sozialen Belange im ZEGG) und er arbeitet als Yogalehrer im Fläming. Mit ihm sind derzeit Almut, Antje, Dirk, Ina und Lennart im Öko-Kreis aktiv. Darüber hinaus ist gerade noch eine Stelle für eine:n Bundesfreiwillige:n vakant, um die Arbeit des Öko-Kreises zu unterstützen.

Das sechsköpfige Team trifft sich einmal im Monat zum Kreistreffen, um aktuelle Arbeitsstände auszutauschen und zukünftige Aktionen zu planen. „Die Treffen fühlen sich sehr verbindend an“, erzählt mir Fritz. „Wir ziehen alle an einem Strang und haben ein schönes Miteinander.“ Eine gute Voraussetzung für die gemeinsame Arbeit!

Warum braucht ein Ökodorf einen Öko-Kreis?

Der dritte Wert des ZEGG benennt die Verantwortung für die Zukunft des Lebens. Dabei geht es auch um die Themen Ökologie und Nachhaltigkeit. „Das ist auch ein Wert, den viele, die hier leben, teilen. Aber auch wenn jeder den Wert hat, heißt das nicht, dass jeder ausreichend Zeit hat, sich viele Gedanken über ihn zu machen kann“, weiß Fritz. Der Öko-Kreis ist der Ort im ZEGG, an dem Menschen ihre Energien bündeln, sich mit entsprechenden Fragestellungen auseinandersetzen und das Thema strategisch für die Gemeinschaft vorantreiben.

Ökogruppe 1

Fritz, Lennart und Antje

Themen des Öko-Kreises

„Das Engagement des Kreises lebt vor allem von der intrinsischen Motivation der Mitwirkenden und ihren individuellen Interessen“, teilt Fritz mit mir. Dementsprechend sind die Themen der Öko-Kreis auch sehr vielfältig. Fritz liegt vor allem der „ökologische Fußabdruck“ des ZEGG am Herzen. Im Moment machen dabei die Autonutzung und private Flugreisen noch die größten Posten aus.

Dann ist da bspw. Almut, die sich unermüdlich um den Baumschutz am Platz kümmert: Sie repariert regelmäßig die Schutzhüllen der Jungbäume, organisiert Baumpatenschaften und hilft auch selbst mit Gießen nach, damit der Baumnachwuchs am Platz in heißen Sommern eine Chance hat.

Der Bereich geteilte Mobilität wird vor allem von Lennart zusammengehalten: Über den eigens dafür gegründeten RosaLuxMobil e. V. wird das CarSharing im ZEGG organisiert. „Ein Ziel ist, dass das Mobilitätsangebot so attraktiv ist, dass das eigene Auto unattraktiv wird“, meint Lennart. Die Autodichte im ZEGG ist derzeit noch nicht viel geringer als die in Berlin. „Das finde ich für ein Ökodorf noch nicht ausreichend“, konstatiert Fritz in unserem Gespräch. Derzeit ist die Anschaffung eines E-Autos, mit dem auch längere Strecken machbar sind, im Gespräch.

Darüber hinaus bewegt der Öko-Kreis u. a. die Themen Umweltschutz, Vernetzung in die Region („MitmachRegion“ Hoher Fläming), Erhalt und Pflege der Diversität der Flora am Platz, die Pflege des Pflanzenklärbeckens des Löschteichs, Müllvermeidung und die Sensibilisierung der Gemeinschaft für den privaten Konsum. Letzteres versucht bspw. Antje mit der Aktion „Frage der Woche“ im Restaurant zu unterstützen: Jede Woche wird eine ökologisch relevante Frage zu privaten Konsumgütern gestellt, die erst am Ende der Woche aufgelöst wird.

Ökogruppe 2

Wer unter der Woche im ZEGG zu Gast ist, kann Fritz und andere Mitglieder des Öko-Kreises dienstags, 14:00-14:30Uhr am Dorfplatz sehen – dann ist Öko-Sprechstunde für Menschen aus der Gemeinschaft. „Wir sind die Anlaufstelle im ZEGG, zu der Menschen kommen können, um sich zu informieren und sich mit Ideen einzubringen.“

Beschlüsse zur Klimastrategie des ZEGG & Herausforderungen im Alltag des Öko-Kreises

Neben diesen sehr konkreten Tätigkeiten, hat der Öko-Kreis auch Klimaziele für die ZEGG-Gemeinschaft und den Betrieb formuliert: „Das ZEGG will bis 2030 richtungsweisend klimaneutral sein“, freut sich Fritz. Die Klimaziele wurden in zwei Vollversammlungen 2022 und 2023 von den Gemeinschaftsmitgliedern verabschiedet. „Da war richtig Energie da.“, erzählt er.

„Wir als ZEGG sind Modellprojekt und übernehmen Verantwortung für die Zukunft des Lebens, indem wir, unter anderem, unseren CO2-Fußabdruck reduzieren. Ziel ist es, bis 2030 richtungsweisend “CO2-neutral” zu werden. […] Wir als Ökodorf nehmen eine Vorreiterrolle ein und stehen hinter der Entscheidung, so nachhaltig wie möglich zu werden. Dies beinhaltet, unsere Ernährung, unseren Konsum, unsere Privilegien und Gewohnheiten zu überdenken, uns mit den Realitäten auseinanderzusetzen und sie auch emotional tragen zu lernen.“

(Hauptbeschlüsse zu den Klimazielen vom 14.03.22 und 02.05.23)

Eine Herausforderung auf dem Weg zur Klimaneutralität im ZEGG ähnelt der, mit der es auch Menschen überall sonst auf der Welt schwer haben: „Wenn man dann konkret wird und es heißt, dass Menschen persönlich etwas ändern müssen, gibt es Widerstände oder zumindest ist dann nicht mehr viel Energie da, tatsächlich etwas zu verändern“, so Fritz’ Erfahrung.

Eine weitere Herausforderung, von der er zu berichten weiß, ist, dass es im ZEGG sehr viele Themen gibt, die gleichzeitig bewegt werden: „Da besteht die Gefahr, dass wir uns als Gemeinschaft verfranzen.“ So fühlt es sich für ihn auch manchmal mit den ökologischen Themen an: „Man muss viel Energie reinstecken, damit überhaupt etwas ankommt.

Was steht demnächst so an?

In Zukunft wird es laut Fritz eine engere Zusammenarbeit zwischen ihm als Kreisleiter des Öko-Kreises und dem Koordinierungskreis geben. Es gilt die Frage zu klären, wie der Öko-Kreis mit seinen ökologischen Themen und seinem Know-how die Arbeit der anderen Kreise besser unterstützen kann.

Ansonsten schaut Fritz positiv in die Zukunft des Öko-Kreises. Dirk und Lennart sind beide aus ihrer sechsmonatigen Auszeit zurück. Jetzt fehlt eigentlich nur noch ein:e neue:r ökologisch engagierte:r Bundesfreiwillige:r im Team, damit es nach der Sommerpause wieder richtig losgehen kann!