Transforum - Moderationskunst
Moderieren, Raumhalten und Gruppenleiten in Wir-feldern
mit Dolores Richter und Sucha G.Wolters
Es gibt viele wichtige Momente in kleinen und größeren Gruppen, in denen eine gute Moderation wesentlich zur Qualität der Verständigung beiträgt. Sie kreiert eine Atmosphäre, in der wirkliches Zuhören stattfinden kann und navigiert das Gespräch und die Anliegen so klar und anteilnehmend wie möglich.
Moderation ist eine zentrale Funktion, die bewirkt, wie effizient, klärend und verbindend sich ein Gruppen- oder Teamtreffen entwickelt. Das heißt, die Moderation verkörpert Qualität und Ausrichtung auf der einen Seite und schafft dafür ein klares Setting. Andererseits gibt sie dem Gesprächsverlauf Raum, dass er sich kreativ entfalten kann.
Die Kunst zwischen Leiten und Loslassen ist da besonders gefragt und berührt bei ModeratorInnen selbst oft auch eigene Lebensthemen, mit denen es lohnt, sich vertraut zu machen. Wir berühren daher die Innen- und die Außenfertigkeiten der Moderationskunst und befassen uns mit der Evolution von Gruppenkommunikation. Wir freuen uns über Menschen, die Gruppenkommunikation weiterentwickeln wollen.
Die Kunst der Moderation, des Raumhaltens und des Gruppenleitens…
… ist einerseits eine Fertigkeit, die wir erlernen können. Andererseits geht es um eine Haltung, die wir üben werden. - Wir verbinden Moderationswissen mit RAUMwahrnehmung. Wir üben die Anbindung an Intuition und den inneren Auftrag. Wir lauschen in die Gruppe und in den Kontext der Gruppe. Wir erlauben uns, Autorität zu verkörpern und entscheiden je nach Situation und Auftrag wie richtunggebend wir sie einsetzen.
- Wie halten wir Fokus und Ausrichtung und ermöglichen gleichzeitig einen flüssigen Gesprächsverlauf?
- Wie schaffen wir Raum für das, was eigentlich gesprochen werden möchte?
- Wie entsteht Verbindung, auch in der Kontroverse?
- Wie fühlen wir das übergeordnete Ganze?
- Wie beteiligen wir Körperwahrnehmung und Fühlen?
- Wer sind wir als Leiter*innen? Was fällt uns leicht, wovor fürchten wir uns?
- Wie nehmen wir die volle Verantwortung und lassen sie gleichzeitig beim Kreis?
Verständigung wird leichter, indem man lernt, das Energielevel zu erhöhen. Wo wir Fertigkeiten zur Verfügung haben und sie auch loslassen können, können wir aus dem Nicht-Wissen schöpfen. Wo Absicht und Ausrichtung mit Leere und Loslassen zusammenkommen, kann Neues entstehen.
Methoden
Teachings, Werte- und Kontextvermittlung, Wahrnehmungsübungen, Körperpräsenz, Moderationsübungen mit Feedback, Forum, Nature Walk.
Ausbildungsinhalte
- Die Bedeutung von Moderation erfassen
- Persönliche Qualitäten und Grenzen als Moderator*in
- Haltungen, Werte und Rollen im Gesprächsprozess
- Verkörperung von Raumgeben und Ausrichtung stärken
- Anbindung an eine höhere Perspektive und den (inneren) Auftrag
- Umgang mit der Spannung zwischen individuellen Standpunkten und dem gemeinsamen Vorhaben
- Erkennen einer möglicherweise tieferen Botschaft im Konfliktfall
- Leitungsfunktion wahrnehmen und die Gruppe kreativ einbeziehen
- Bedeutung der Nervensysteme und ihrer Regulation in Gruppen
Dieses Seminar ist Teil der Transfor(u)m – Ausbildung und ist einzeln buchbar.
Infos zur Forumsausbildung „Transfor(u)m“
Transfor(u)m ist eine im ZEGG entwickelte zweijährige Gemeinschaftsausbildung incl. Forumsleitungstraining. Auf diesem Transformationsweg lernen wir, uns selbst, andere und das Gruppenfeld zu erkennen und bewusst miteinander umzugehen. Die wichtigste Basis ist die gelebte Erfahrung aus vielen JAHRZEHNTEN intensiven Gemeinschaftslebens. Wir kombinieren sie mit den Elementen vieler anderer Prozesse und Theorien, die uns bei der Entwicklung eines bewussten Gemeinschaftsfeldes inspiriert und unterstützt haben.
Die Ausbildung besteht aus verschiedenen Modulen.
Grundkurse: "Essenzen des Forum", "Moderationskunst" und ein Modul zu Liebe (Jahresgruppe "Jahresgruppe Liebeskunstwerk, "Liebesschule" oder "Liebesschule für junge Erwachsene").
Im Anschluss beginnt der zweite Teil: die Aufbaukurse:
In einer verbindlichen Gruppe wird Forumsleitung vermittelt und unter Supervision angewandt. Dies beinhaltet drei Wochenkurse (Forumsleitung 1–3) sowie zwischen „Forumsleitung 2“ und „Forumsleitung 3“ eine begleitete Praxiszeit in regionalen Leitungsgruppen.
Wer die gesamte Ausbildung bucht, erhält 15 % Ermäßigung auf die einzelnen Kurse.
Bitte schreibe uns bei der Anmeldung zum Seminar eine entsprechende Nachricht ins Bemerkungsfeld.
Infos und Anmeldung zur gesamten Ausbildung: https://transforum.zegg.de/anmeldung
Kontakt Gesamtausbildung: Michael Anderau, Tel +49 (0)163 873 50 26 (Signal, Telegram, SMS)
Seminarleiter:innen
Dolores Richter
Dolores Richter liegt die gemeinsame Forschung für einen tiefgreifenden kulturellen Wandel am Herzen. "Wie können wir unser Zusammenleben unter Menschen und zwischen Mensch und Natur kooperativ gestalten? Wie erschaffen wir eine lebensdienliche Kultur?" – Grundelemente dafür sieht sie in der Einbettung in gemeinschaftliche und spirituelle Verbundenheit, eine wesensgemäße Lebensweise und Kommunikation, Beziehungsfähigkeit und reife Sexualität. Durch gemeinschaftliche und spirituelle Bewusstheit verändert sich die Qualität unserer Partnerliebe grundlegend. Sie wird ehrlicher, großzügiger und generiert Energie für unseren Beitrag für die Welt.
Dolores Richter war ab 1980 Teil der Projektgruppe, aus der das ZEGG 1991 hervorgegangen ist und ist seitdem im ZEGG und der Gemeinschaftsbewegung aktiv. Sie hat darin verschiedene Berufe ausgeübt und zwischenmenschliche Erfahrungen gesammelt. Sie lebt in langjähriger offener Partnerschaft, ist Mutter eines Sohnes, Liebesforscherin und Autorin des Buches „Die Liebe ist ein soziales Kunstwerk“.
www.doloresrichter.com
Sucha Gesina Wolters
Sucha Gesina Wolters ist 1958 in Braunschweig geboren.
"Ich studierte erst ein paar Semester Mathematik und Physik wegen der Schönheit in den Zahlen und den Dingen und dann Erziehungswissenschaften, um mich der Schönheit in den Menschen zu widmen und ihrer tiefsten Wahrheit, und das ist bis heute so geblieben.
Jetzt arbeite ich seit 40 Jahren mit Menschen, und dieses Mysterium fasziniert und inspiriert mich immer wieder. Begonnen habe ich in der Jugendarbeit, war dann Sozialarbeiterin und Dozentin für Mathematik und Politik in der Erwachsenenbildung.
Daran schlossen sich 18 Jahre Gemeinschaftsleben an, mit Erfahrungen im Leiten von großen Gruppen und Tagungen, sowie als Chefin der Großküche."
Heute arbeitet sie als Forumsleiterin/-ausbilderin und als Coach und Beraterin für Gruppen und Projekte, Einzelne und Paare. Außerdem hat sie eine Praxis für Traumabegleitung nach Peter Levin ( somatic-experiencing).
"Mir liegt daran, gemeinsam herauszufinden, welche Engpässe eine organisatorische/praktische Antwort brauchen, wo eine geglücktere Kommunikation gesucht wird und wo ein tieferes Einlassen auf das eigene Innere.
Wenn ich das alles nicht tue, bin ich eine begeisterte Köchin, Reisende und Fotografin."