Abschied gehört zu Gemeinschaft dazu. Letzte Woche starb unser Gemeinschaftsmitglied Matthias - in seinem eigenen Bett, wie er es wünschte. Aus diesem Anlass senden wir ein Abschiedsgespräch, das wir zum Auszug von Iris aufnahmen, die das ZEGG im November nach neun Jahren verlassen hat. Sie hat ihren Abschied bewusst und in Verbindung gestaltet und wir sprechen gemeinsam mit ihrer engsten Vertrauten Ena darüber:
- Wie geht Abschied in Bezogenheit?
- Wenn wir Abschied nicht verdrängen, was dann?
- Wie halten wir die Verbindung und eine innere Heimat?
- Wie geht ein Ausstiegsprozess in Liebe?
- Wie hat Transparenz, Langsamkeit und Wertschätzung geholfen?
„Ich gehe aus einer Liebesbeziehung mit dem ZEGG, weil mich was Anderes ruft.“ (Iris)
„Wenn mir wichtige Menschen gehen, dann zerreißt es mich immer wieder. Und ein Teil von mir will das nicht mehr fühlen, will es am liebsten verdrängen. Aber es geht nicht einfach so weiter. Ein Teil von mir geht mit. Und ich muss mich immer neu entscheiden da zu bleiben. Denn ich liebe das ZEGG und was unsere Mission ist.“ (Ena)
„Ich habe einen Abschiedsprozess von zwei Jahren gemacht, einen langen Ausstieg. Und gesagt: Ich werde gehen und ich will es in Kontakt machen. Es immer wieder sprechen, im Kleineren und dann in größeren Kreisen: Ich geh wirklich. Das Landen lassen. Ich hab ja auch eine Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft, die mich genährt und gehalten hat. Die ist wie eine Familie. Ich gehe ja aus einem Wir heraus." (Iris)
„Das Bedauern der Menschen zu hören. Und darin immer wieder den Schritt beizubehalten: Und ich geh. Es war eine schmerzvolle Freude und so viel Liebe.
Indem ich das transparent und in Kontakt gebracht habe und so einen langen Bogen hatte, habe ich gemerkt: Es ist begleitet. Es ist keine Trennung. Es ist eine Verbindung. Und dann geh ich in Liebe.“ (Iris)
„Mir ist die Stelle ganz wichtig, wenn du sagt, du gehst in Liebe. Du hast es langsam gemacht und bezogen. Und dann bleibt der Schmerz über den Abschied, aber es kommt kein weiterer dazu, weil man sich was abklemmt oder überspringt.“ (Alicia)
„Es war wie der Einstieg ein langer Prozess. Ich hab mir auch oft einen Ausstiegspaten gewünscht und keinen gefunden. Weil es total schmerzhaft ist jemanden beim Aussteigen zu begleiten.
Und es macht unser Leben aus, dass Menschen gehen. Und dass eine Lücke bleibt, ein Geschmack geht. Und es kommen Menschen nach, die einen neuen Geschmack reinbringen. Das ZEGG ist in einer kontinuierlichen Selbstregenerierung.“ (Iris)
„Wir haben einen Schatz hier an wundervollen Menschen, die immer wieder neu kommen. Und: ich lass nicht mehr alle so in mein Herz rein wie am Anfang, da ich weiß, dass viele auch wieder gehen werden. Wie geht das, mich weiter treffen zu lassen von der Schönheit eines anderen Wesens und mich gleichzeitig darauf vorzubereiten, dass es auch wieder gehen kann?“ (Ena)
„Ich geh zu nem Zeitpunkt, der besonders schwer ist, weil ich finde das ZEGG ist gerade auf nem gigantischen Weg. So vieles passiert gerade, was ich mir gewünscht und mit angeschoben habe. Wir machen hier gerade Transformation!“ (Iris)
„Ja, hier passiert gerade viel, wir machen Transformation. Ich hätt gern all die jungen Leute, die letztes Jahr in ein jüngeres Projekt gegangen sind, ich hätte die gerne hier! Das sind wirklich schmerzhafte Abschiede. Wie bewege ich die und habe trotzdem den Elan für das weiter hier Tätigsein?“ (Alicia)
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