Sarah Vollmer und Janni Hentrich besuchen das ZEGG, das sie 1991 mit gegründet und aufgebaut hatten, bevor sie sich entschieden nach Tamera in Portugal zu gehen. Dort gründeten Dieter Duhm und Sabine Lichtenfels vor 30 Jahren das „Heilungsbiotop 1“, das sich seitdem der Liebes- und Friedensforschung widmet.
Sarah und Janni stellen die vielfältigen Aktivitäten Tameras vor: ein Geburtstagstreffen für Ehemalige und ihre Sommeruniversität zum Thema „Building communities in times of global crisis“ mit Referent:innen u.a. aus Kolumbien, Peru, Palästina, Israel, Kenia, Benin, Kamerun, Indien – und dem ZEGG. Außerdem geht es um ihre Arbeit zu Wasserretention, Liebesschulen, Gemeinschaftsaufbau und die „Gruppe 96“.
Sie sprechen mit Alicia Dieminger über die großen Themen Liebe und Frieden und wie sich die Gemeinschaft nach 30 Jahren neu konsolidiert. Dabei beantworten sie u.a. die Fragen:
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Wie feiert ihr 30 Jahre Tamera?
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Ist die „Rettung der Liebe“ immer noch ein starker Impuls für die Menschen in Tamera?
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Welche Rolle spielt mittlerweile die Freie Liebe?
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Wie sieht eure heutige Liebesforschung aus?
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Welche anderen wichtigen Themen gibt es, z.B. Wasser ist Liebe?
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Welchen Konsolidierungsprozess für die Gemeinschaft durchlauft ihr?
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Was ist die „Gruppe 96“?
Langversion:
Wiederbegegnung
Ende Mai 2025 gibt es ein Treffen mit Gründer:innen und früheren Mitgliedern der Gemeinschaft zu den Fragen:
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Wo sind wir angekommen?
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Was ist aus dem Projekt zur Rettung der Liebe geworden?
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Was bedeutet es ein Heilungsbiotop aufzubauen?
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Woran denken wir, wenn wir nachts nicht schlafen können?
Es soll „ein intimes Treffen für die Heilung der Herzen“ werden (Sarah).
Sommeruniversität 5.-11.7.2025
Außerdem findet eine Sommeruniversität statt zum Thema „Gemeinschaften - ihre politische Bedeutung in Zeiten globaler Krise“ mit Kooperationspartnern und Referent:innen aus der ganzen Welt. Mehr Infos unter: https://www.tamera.org/learn/tameras-30th-anniversary-summer-university/
Wasser ist Liebe
Ein wichtiges Thema auf der Sommeruniversität wird auch das Thema Wasser sein. Wasser soll als zentrales Element und wichtiges Thema der Klimabewegung etabliert werden. Es kommt z.B. Rajendra Singh, der ausgetrocknete Landschaften wiederbelebt hat und auch im Film „Water is Love“ zu sehen ist. Dieser wunderschöne Film wurde in Tamera initiiert und gedreht: https://www.waterislovefilm.org/watchnow
Friedensforschung
Zur Sommeruniversität kommen auch Referent:innen aus der Friedensgemeinschaft San Joséde Apartado in Kolumbien. Diese nennt Janni Hoffnungsträger:innen und zeigen ihr, dass der einzige Weg in einer kriegerischen Welt und Umgebung der Aufbau gewaltfreier Gemeinschaften ist.
Auch für Sarah ist seit 47 Jahren und der Gründung der Bauhütte (dem Vorgängerprojekt des ZEGG und Tameras) die Friedensforschung besonders wichtig: „Wir wollen eine Liebe ohne Angst , ohne Eifersucht und Konkurrenz. Und eine Welt ohne Angst vor Gewalt. Ich bin diesem Gedanken absolut treu: Ich möchte Frieden auf der Erde“ (Sarah).
Freie Liebe und Frieden
„Liebe und Frieden gehören zusammen“, sagt Sarah. Auch Janni beschreibt: „Ich bin damals ins Projekt gekommen wegen dieser Wahnsinnsidee einer Freien Liebe und der Möglichkeit, eine globale Friedensbewegung zu initiieren. Das heißt, eine Friedensidee zu haben für die Welt“.
Für viele in Tamera ist diese Verbindung von Liebes- und Friedensforschung immer noch wichtig. Neue Mitglieder sind auch aus anderen Gründen gekommen, z.B. der Heilung der Erde, des Wassers, der Tiere. OderEltern kamen, weil sie eine andere Zukunft und Bildung für ihre Kinder wollen.
Vor 5 Jahren entstand deshalb erstmals die Frage an die Mitglieder, die „erst“ 10-15 Jahre dabei waren: Wollt ihr den Gründungsimpuls weitertragen? Sind wir noch in ein und demselben Boot? Welche Rolle spielt die Freie Liebe noch?
Gemeinschaftskonsolidierung
So begann ein Prozess der Gemeinschaftsfindung zu den Fragen: Was ist unser geistiger Schirm? Unsere Vision?
„Denn ohne eine gemeinsame geistige Ausrichtung glauben wir Pionier:innen nicht an einen Aufbau von Gemeinschaft“, erzählt Janni. Es brauche Vereinbarungen, Committments und gemeinsame Vorhaben: „Wir sind jetzt an einem guten Punkt. Auch mit der Frage, welche Art von Leitung wollen wir nach der Leitung durch eine so charismatische Leitungsfigur wie Dieter Duhm? Hin zu einer kommunitären Leitung“.
Janni fasst zusammen: „Heilung, politische Aktivität, Spiritualität - das sind die Kernthemen, die uns immer noch zusammenhalten. Und alle wissen, dass wir ohne die Arbeit über Liebe und Sexualität nicht weiterkommen“.
Deshalb hat sich im letzten Jahr eine committete Gruppe einmal in der Woche zur Liebesschule getroffen, um sich wieder mehr über Liebesthemen auszutauschen: „An der Liebe entscheidet sich immer noch, ob man sich auf eine Gemeinschaft einlässt, sich zu Hause fühlt und vertraut“ (Sarah).
Gemeinschaftsaufbau
„Gemeinschaftsaufbau ist ein kontinuierlicher Vorgang - das ist auch ein Teil unseres aktuellen Prozesses: Wir wissen jetzt, wir brauchen eine kontinuierliche interne Ausbildung.
Denn wenn wir nicht dranbleiben an dem Neuen, gibt es einen Rückfall in das Alte. Das heißt, wir müssen Felder aufbauen, die stark genug sind, um eine neue Matrix zu halten. Das ist der Vorgang von Gemeinschaftsaufbau und Systemwechsel.
Systemwechsel ist auch etwas, dem wir alle folgen, an den wir glauben. Den eigenen, innerenSystemwechsel und den globalen!“.
Jahresgruppe „Die 96“
Die Gruppe wurde von zehn Frauen aus Tamera angeboten und orientiert sich am Steinkreis, der seit 2004 in Tamera aufgebaut wurde mit 96 Steinen, die für die Grundkräfte einer universellen Friedensgemeinschaft stehen. Es gibt Steine für Pflanzen, Tiere, seelische Qualitäten, Länder… In der Jahresgruppe mit 96 Menschen zog jede:r aus dem mittlerweile herausgegebenen Kartenset einen Stein und hat sich mit dieser Qualität ein Jahr lang beschäftigt.
Außerdem ging es im Kurs um den Plan der Heilungsbiotope, eingebracht durch die Frauen aus Tamera unter der Schirmherrschaft von Sabine Lichtenfels. Die Gruppe traf sich kürzlich im ZEGG und wird nun ein weiteres Jahr zusammenarbeiten, bevor die nächsten 96 Menschen dafür zusammenkommen. So wirken die einzelnen Menschen aus dem ganzen deutschsprachigen Raum weiter in ihrer Region und stärken die Vernetzung für Heilungsbiotope und Friedensarbeit.
Herzlichen Glückwunsch an Tamera und danke für eure Friedensarbeit, Sarah und Janni!
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