Jetzt ist die Zeit, zärtlich zu sein. Deine Verbindung zur Erde, zur Spiritualität und die soziale Resonanz mit anderen Menschen: Das waren die drei Dimensionen der Zärtlichkeit und Vertiefung, denen wir uns beim Sommercamp gewidmet haben.
Tatjana Wolf aus der ZEGG Gemeinschaft hatte die Idee, diese Felder im Sommercamp genauer zu erforschen.
Inspiriert wurde sie dabei von einem Interview mit Otto Scharmer: Vom Ego- zum Eco-Awareness. Darin benannte er als Super-Power der Zukunft das menschliche Bewusstsein und das Vertiefen von Presencing: anwesend sein und mehr in Verbindung zu kommen. Als Möglichkeiten nannte er unser Verhältnis zur Erde, zu sozialen Resonanzräumen wie auch zu unserer Spiritualität.
Neben dieser Inspiration gab es das Anliegen, ein Festival aus der Gemeinschaft heraus zu gestalten. So gab es dieses Jahr kein klassisches Leitungsteam, sondern eine SOKO, eine „Sommercamp-Koordination“ von vier Frauen (Barbara Stützel, Christine Schuhmacher, Steffi Burmeister und Tatjana Wolf). Diese planten, moderierten und koordinierten die inhaltlichen Beiträge von weiteren 20-30 Gemeinschaftsmitgliedern. So wurde das Camp ein ausgesprochenes Gemeinschaftsprodukt. Wie immer wirkten alle Bewohner*innen des ZEGG mit, doch dieses Mal waren es im Großzelt und bei anderen Angeboten besonders viele und auch neue Gesichter.
Roter Faden waren die drei Felder Spiritualität, soziales Miteinander und die Erde: Zu jedem wurden zwei Vormittage gestaltet – wie immer mit Impulsvorträgen, aber auch Musik, Performance und dieses Jahr besonders vielen Übungen zum selbst Erfahren und Ausprobieren. Es gab zahlreiche Gelegenheiten zu Innenschau und Austausch wie auch zu Verlangsamung, einem Sinken in Entspannung und den Körper, zu Co-Regulation. So dass sich Inhalte und Inspirationen besser setzen konnten.
Nach einem eher Input-Vormittag gab es zu jedem Feld einen weiteren mit praktischen Übungen, z.B. wurden verschiedene Wege der spirituellen Praxis vorgestellt oder verschiedene Workshops angeboten zu sozialem Miteinander und Kommunikation wie GfK, Dialogen, 100% Ehrlichkeit, sozialen Trancen.
Ein neuer Schwerpunkt war dabei das Erforschen Integraler Beziehungen mit einem Spiral Dance zum Kennenlernen der Entwicklungsstufen der Menschheit und einem Workshop mit dem Gastreferent Martin Ucik.
Highlights waren auch wieder die Feste, von denen eines für die Zärtlichkeit und eines im Garten und für die Erde gefeiert wurden. An diesem Vormittag gab es auch einen Nature Walk in Stille, der viele berührte und noch einmal neu mit der Erde und Natur in Kontakt brachte. Es war ein besonders heißer Tag und so wurde die Dürre und der Klimawandel direkt spürbar. Trotz dieser Not der Natur und Betroffenheit versuchten wir gemeinsam Energie für Wandel und Tatkraft aufzubauen: durch Gespräche, Vernetzung, den aufrüttelnden Vormittag der ZEGG Ökogruppe, das wunderbare Fundraising (danke an alle Spender*innen!) und einen Vormittag mit Mehr Demokratie e.V. über ein neues Politikverständnis und eine mögliche Vertiefung der Demokratie.
Wir sind nach diesem intensiven Sommercamp zufrieden und freuen uns auf weitere Gemeinschafts-Festivals mit unseren tollen Gästen!
Alicia Dieminger