ZEGG Bildungszentrum

Ein Ökoprojekt waren wir schon immer, auch wenn wir es nicht an die große Glocke gehängt haben und vorrangig für Anderes bekannt geworden sind.Schon in den frühen 90er Jahren haben wir unsere Pflanzenkläranlage gebaut, mit einer Kapazität für 300 ‚Bewohnergleichwerte‘, wir haben die Heizanlage auf Holzhackschnitzel umgestellt, wir haben den Garten aufgebaut und für kontinuierlich für dauerhafte Bodenverbesserung gearbeitet.

Ein Interview mit Dolores Richter

Alicia: “Dolores, mit welchen Idealen seid ihr vor 33 Jahren gestartet, welche Formate oder Praktiken waren euch wichtig? Und was davon ist heute immer noch bedeutsam?

Dolores: Tolle Frage - und da passen ein paar Jahrzehnte rein. Ich muss dazu sagen, dass für mich noch die zehn Jahre vorher in der „Bauhütte“ wichtig waren. Das ZEGG ist ja nicht aus der Luft gefallen, sondern wurde vorbereitet. Für uns in der Bauhütte war der Begriff „Liebe“ sehr umfassend. Wir haben von der universellen Liebe gesprochen, also von der Liebe zwischen allen Menschen und daher kam auch der Gemeinschaftsbegriff: Gemeinschaft entsteht dadurch, dass wir uns als Menschen lieben und nahe sein wollen.

Wer in Verbindung denkt statt in Trennung bildet Gemeinschaft. Wenn Menschen bei Entscheidungen darauf achten, nicht nur für sich selbst, sondern für alle das Beste zu wählen – da bilden wir Gemeinschaft. Als ich 2001 ins ZEGG kam, wurde immer wieder über Gemeinschaftsaufbau gesprochen. Damals wunderte ich mich, denn wir waren in meiner Wahrnehmung doch schon eine Gemeinschaft. Es gab den Platz, viele Menschen, die hier lebten und es gab Wärme, Kontakt und Vertrauen untereinander - mehr als ich es bis dahin in Gruppen erlebt hatte. Wieso sprachen sie immer wieder davon, Gemeinschaft aufzubauen?